Ich werde nie vergessen, wie dein Schicksal begann.
Sie nannten es Krankheit,
für mich fing damit der Kreuzzug an.
Mit Hoffnung, Mut und Fassung kämpftest du dagegen
obwohl du schon damals wusstest :
es wird keine Hoffnung geben.
Der Weg, er wird nicht einfach, wir ahnten es sofort,
doch du gingst ihn geduldig, aber hin zu welchem Ort?
Du warst nie böse,
wolltest Streit nie hörn,
deine Devise war es
jeden Menschen zu ehrn.
Du gabst dir bei allem Mühe,
meine Sorgen waren dir nie zuviel,
aber wie lieber Pappi, finde ich denn jetzt bloß mein Ziel?
Irgendwann haben deine Kräfte dich verlassen, da konntest du nicht mehr.
Wir hatten es verstanden,
doch unsere Waffen mit Hilfe waren mittlerweile leer.
Und draußen vor der Tür,
es regnete sanft, es war so leise.
Ein sicheres Zeichen für mich,
du machst dich jetzt auf die Reise.
Die Zeit verging so schnell wie der Schall,
Noch so viele Dinge zu sagen, so viele Dinge zu tun,
doch dann, in meinen Ohren,
schwingt noch immer dieser gigantische Knall.
Auf deinem Weg zum Himmel durfte ich bei dir sein,
eine Nacht voll Tränen, so viel Schmerz,
soll das dein vielgepriesener Himmel sein?
Nicht Gott hat dich geholt!
Du bist bewusst gegangen!
Du wolltest keinen Schritt mehr
ins nächste Leiden machen.
Lieber Pappi,
vergiss nie was du Mama und mir versprochen hast,
immer in unserer Nähe zu bleiben,
bei Tag und auch bei Nacht.
Schieb' einfach die Wolken zur Seite und schau zu uns hinab,
sprich mit uns - du weißt ganz genau was uns glücklich macht!
Thomas hat dir sein Ehrenwort gegeben
und niemand besser als du weiß,
er wird dafür alles geben!
Und vergiss bloss nicht die Mama und all die anderen, die dich lieben!
Wir, deine Kinder und Mama, sind immer, ständig und jetzt noch
in deiner Nähe geblieben.
Aber jeder von uns kann dich jeden Tag wiedersehen.
In der Nacht, im Traum.
Dort kann und darf dann alles geschehn !
und ich, ganz sicher – ich werde dich schon heute Nacht wiedersehen!
Gute Nacht Pappi
Erstellt von Stefanie Lemke