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Ich habe hier eine neue Gedenkstätte aufgemacht, weil die erste so trostlos war und das für so eine kleine Zaubermaus nicht so toll ist. Ich kannte die kleine Lilly leider nicht persönlich. Ich hatte von Ihrem Schicksal durch unsere Tageszeitung erfahren. Das ging und geht mir auch heute noch sehr nah und ich muss immer noch weinen, wenn ich an die kleine Maus denke.

 

Hier einige Zeitungsartikel zu dem Unglück, damit es nicht vergessen wird!

MOZ vom 09.12.2010

Ermittlung gegen Kita-Erzieherin
Eberswalde (moz)
Nach dem tragischen Unglück am Mittwochvormittag, bei dem zwei zweijährige Mädchen in das eiskalte Wasser einer alten Tongrube gestürzt sind, ermittelt jetzt die Staatsanwaltschaft in Eberswalde. Oberstaatsanwalt Thomas Meyer hat sich gestern vor Ort selbst ein Bild gemacht. Der Zustand der zweijährigen Lilly ist nach wie vor kritisch. Sie liegt im Herzzentrum des Virchow-Klinikums.

Notfallseelsorger im Dienst: Auch gestern wurden die Kita-Mitarbeiter der Villa Kunterbunt im Wohngebiet Kleines Berg seelsorgerisch von Fachleuten betreut. © MOZ/Thomas Burckhardt
Die kleine Liz befindet sich in ärztlicher Obhut im Forßmann-Krankenhaus. Die beiden Kinder waren bei einem Spaziergang mit ihrer Kita-Gruppe am Mittwochvormittag in das eiskalte Wasser einer alten Tongrube gestürzt. „Wir wissen bisher nur, dass zwei Gruppen außerhalb der Kita spazieren gegangen sind und dass dabei die beiden Kinder abgängig wurden“, sagt Thomas Meyer, der die Ermittlungen leitet. Spuren am Unglücksort konnten nicht gesichert werden. Schuhabdrücke von Feuerwehr und Rettungsdienst lassen keine verwertbaren Erkenntnisse mehr zu.
Sicher ist bis jetzt nur, dass die beiden Kita-Gruppen mit zwei Erzieherinnen, zwei Praktikanten und einer Aushilfskraft unterwegs waren. Zur Gruppe der beiden zweijährigen Mädchen gehören insgesamt elf Kinder. Das Ermittlungsverfahren, das inzwischen eingeleitet wurde, richtet sich zunächst gegen die verantwortliche Erzieherin. Fahrlässigen Körperverletzung lautet der Vorwurf gegen sie. Eine Ermittlung gegen weitere begleitende Erzieherinnen schloss der Oberstaatsanwalt nicht aus. Mit der Befragung der Mitarbeiterinnen soll allerdings erst begonnen werden, wenn klar ist, wer bei der Betreuung der Kinder wann welche Pflichten hatte. Den Unglücksort im Wohngebiet Kleines Berg hat sich Thomas Meyer gestern Vormittag selbst angesehen. Sämtliche Erkenntnisse der Ermittler landen jetzt auf seinem Tisch.
In der Kita „Villa Kunterbunt“ läuft die Betreuung der 80 Mädchen und Jungen indessen weiter in Doppelbesetzung. Die unmittelbar vom Unglück betroffenen Erzieherinnen und Praktikanten wurden gestern noch einmal von ausgebildeten Notfallseelsorgern betreut. „Ab heute steht auch eine psychologische Betreuung zur Verfügung“, sagt Lutz Landmann, zu dessen Dezernat auch die städtischen Kitas gehören. Der Einladung zur Elternversammlung am Mittwochabend waren etwa 70 Mütter und Väter gefolgt. „Es gab dort keine Vorwürfe und auch keine Schuldzuweisungen“, fasst Landmann die Runde zusammen. „Die Eltern waren dennoch sehr betroffen und in Gedanken bei den verunglückten Kindern und ihren Familien.
Inzwischen wurden alle Kitas in städtischer Trägerschaft über das tragische Unglück informiert. In diesem Zusammenhang verweist das Rathaus auch auf die „Checklisten zur Gefährdungsbeurteilung in Kitas der Stadt Eberswalde“, die es bereits seit Jahren gibt. Sie enthalten unter anderem Hinweise auf besondere Witterungssituationen und Hinweise zur Prüfung der Ausflugsziele außerhalb der Kita auf potenzielle Gefahrenquellen. „Nach gegenwärtiger Erkenntnis entsprach die Betreuerzahl den gesetzlichen Vorschriften“, sagt Landmann. Weitere Schritte seien erst nach Aufklärung der Sachlage vorgesehen, so der Erste Beigeordnete.

Hier noch ein Zeitungsartikel:

MOZ vom 16.12.2010

Lilly aus Eberswalde hirntot
Eberswalde (moz) Trauer um die kleine Lilly. Eine Woche haben Ärzte in Berlin um das Leben des zweijährigen Mädchens aus Eberswalde (Barnim) gekämpft. Am Mittwochabend haben nach Auskunft von Lillys Mutter, Sandra Folgmann, die Ärzte den Hirntod festgestellt. Das Mädchen hat das Bewusstsein nicht wiedererlangt. Die Geräte, die Lilly während des künstlichen Komas versorgt haben, sollen erst nach abschließenden Untersuchungen abgestellt werden. Da sich das Unglück während eines Ausflugs der Kita-Gruppe ereignete, ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen die verantwortliche Erzieherin.
Die Anteilnahme am tragischen Schicksal der kleinen Lilly in den vergangenen Tagen war groß. Umso tiefer sitzt der Schock über die traurige Nachricht vom Hirntod der Zweijährigen. Sie war Mittwoch vergangener Woche gemeinsam mit ihrer ebenfalls zwei Jahre alten Freundin Liz in das eiskalte Wasser einer alten Tongrube im Eberswalder Stadtteil Finow gestürzt. Liz konnte sich am Ufer festhalten. Lilly gelang das nicht. Sie wurde nach der Reanimation in das Virchow-Klinikum geflogen und im Herzzentrum Berlin behandelt. Auf der Intensivstation der Berliner Spezialklinik versetzten die Ärzte die Kleine ins künstliche Koma und schlossen sie an eine Herz-Lungen-Maschine an. Am Mittwochabend hatten die Ärzte den Hirntod des Mädchens attestiert. Die Geräte, die Lilly eine Woche am Leben erhielten, sollen nach abschließenden Untersuchungen abgeschaltet werden.
Die Ermittlungen der Polizei laufen weiter unter Hochdruck. Sie richten sich in erster Linie gegen die leitende Gruppenerzieherin. Aus dem Vorwurf der fahrlässigen Körperverletzung ist jetzt fahrlässige Tötung geworden. Die Frau wird inzwischen von einem Rechtsbeistand vertreten. „Dem Anwalt ist erst einmal Akteneinsicht zu gewähren. Offen ist die Frage, ob sich die Beschuldigte auf den Vorwurf einlässt“, sagt Oberstaatsanwalt Thomas Meyer zum Ermittlungsstand.
Wie es zu dem dramatischen Unglücksfall kommen konnte, ist bislang noch unklar. Ebenso, wie lange die kleine Lilly im eiskalten Wasser lag. Fest steht nur, dass die Mädchen Lilly und Liz mit ihrer Kita-Gruppe einen Spaziergang außerhalb des Kita-Geländes unternommen hatten. Das Fehlen der Kinder wurde vermutlich erst bei der Rückkehr in die Einrichtung bemerkt. Liz ist wieder wohlauf. Sie konnte nach Beobachtung im Eberswalder Krankenhaus zu ihrer Familie zurückkehren. Lillys Eltern wollen heute von ihrer Tochter Abschied nehmen.


und noch ein Zeitungsartikel zu dem Unglück:

MOZ vom 22.12.2010

"Lilly wird für immer bei uns sein"
Eberswalde (moz)
Der schwerste Gang steht Lillys Eltern noch bevor. Noch ist der Termin für die Beisetzung offen. Ihre zweijährige Tochter, die nach einem Sturz in das eiskalte Wasser einer alten Tongrube nicht wieder ins Leben zurückgeholt werden konnte, wird derzeit noch gerichtsmedizinisch untersucht.
Eberswalde trauert um Lilly. © MOZ/Oliver Voigt
„Es liegt uns trotzdem am Herzen, allen für die vielfältige Anteilnahme Dank zu sagen. Sie hat uns viel Kraft gegeben“, sagt Lillys Vater Nicky Folgmann. „Ich verfolge im Internet alle Kommentare auf der Seite der Märkischen Oderzeitung. Für mich ist das wie eine Therapie“, fügt Ehefrau Sandra hinzu. Danken möchten sie auch den Rettungskräften, die um Lillys Leben kämpften. „Bei den Ärzten und Schwestern im Herzzentrum fühlten wir uns gut aufgehoben. Sie waren sehr einfühlsam.“
Als sie die Nachricht vom Unglück erfuhren, waren beide auf der Arbeit. Ein Seelsorger begleitete sie ins Herzzentrum des Virchow-Klinikums. Jeden Tag standen die Eltern am Krankenbett ihres Kindes, das im künstlichen Koma lag, redeten mit Lilly, sangen ihr das Lieblingslied „Hänschen klein“ vor. Eine ganze Woche bangten und hofften sie, dass ihre kleine Lilly die Augen öffnet und alles wieder gut wird. „Wie schlimm es um unsere Kleine stand, war uns zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst“, sagt Nicky Folgmann. Dann kam die niederschmetternde Nachricht: Die Ärzte hatten den Kampf um das Leben ihrer Tochter verloren. „Es ist ein völlig sinnloser Tod, eine Verkettung unglücklicher Zufälle. Wir wissen bis heute nicht, wie es dazu kommen konnte, wie es passiert ist“, so Nicky Folgmann.
Für ihn und seine Frau ist Lilly allgegenwärtig. Ihr Lachen, ihre liebenswerte, freundliche Art und ihre große Wissbegierde mit der ständigen Frage: „Warum?“ „Lilly war ein aufgewecktes Kind. Sie hat unser Leben bestimmt. Sie wollte beschäftigt werden“, sagt Sandra Folgmann. Die 31-Jährige ist froh, dass ihre kleine Tochter in ihrem kurzen Leben schon vieles erleben und sehen durfte. Spreewald, Ostsee und Müritz – überall war Lilly dabei. Und auch bei der Hochzeit im vergangenen Jahr war nicht nur das Ja-Wort des Brautpaares zu hören, sondern auch das Ja von Lilly.
In die Kita „Villa Kunterbunt“ kam Lilly erst im August dieses Jahres. Bis dahin wurde die Kleine von einer Tagesmutter betreut. In der Kita lernte sie die gleichaltrige Liz kennen. Die beiden Mädchen wurden sofort Freundinnen. Der Kontakt zu den Eltern der kleinen Liz ist nicht abgebrochen. Beide Familien warten auf Antworten auf die Frage, wie es zu diesem Unglück kommen konnte.


Lilly Sophie Folgmann
Geboren am 08.05.2008
Gestorben am 17.12.2010

17.319 1.376 29

Zurueck zur Gedenkstaette Erstellt am 30.11.2012,
Erstellt von V B

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