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Abschied

von Hanspeter Kager, Samstag, 28. August 2010 um 09:19

Ich war der Vater von Franz Josef, ich habe ihn als erster in der Hand gehalten als er das Licht dieser Erde erblickte und ich hab sofort gespürt er ist etwas Besonderes. Ich hatte das Glück ihn 14 Jahre zu begleiten, das war mir eine Ehre. Wir waren nicht wie Vater und Sohn, sondern wir waren Freunde fürs Leben. Wir waren ein Team. Ich habe ihm etwas beigebracht, aber auch von ihm habe ich viel gelernt, vor allem das Froh sein, Tag für Tag, Freude vermitteln auf ganz natürliche Art, keinem Menschen böse sein, immer Zusammenzuhalten, in guten wie in schlechten Zeiten, er konnte niemanden traurig sehen, er hat immer dafür gesorgt, dass die Menschen fröhlich waren. Aber jetzt muss ich ohne ihm auskommen, das schmerzt, das ist nicht leicht, ja er wird mir sehr, sehr fehlen, aber ich werde diesen Weg den wir gemeinsam gegangen sind weitergehen, er wird mir die Kraft geben und wir werden uns wiedersehen, davon bin ich überzeugt. Ich danke ihm für diese gemeinsame Zeit die wir zusammen verbracht haben.

Beim letzten gemeinsamen Weg, wo seine Hülle vergraben wurde, war mir klar - er war etwas Besonderes -  denn sonst hätten ihn nicht so viele nette Menschen  begleitet. Ich glaube Gott hat ihn zu sich geholt, weil er ihn wo anders braucht, Freude und Lächeln zu verbreiten.

Ich lasse ihn los, so schwer das auch sein wird, er hinterlässt eine grosse Lücke,ich werde noch viele Tränen vergießen, um das zu begreifen, aber die Sonnenstrahlen werde ich spüren, die sind von ihm und das tut gut.

 

wir sehen uns bald wieder mein Franz und danke für alles

 

Dein Papa und Freund    Hanspeter

 

 

 


 

 

 

 

Wer war Franz Josef

Als Vater möchte ich denen, die ihn nicht oder nur kurz gekannt haben, mit diesen Zeilen beschreiben  wie er war. Er war die Sonne bei Tag und der Stern bei Nacht. Er kam am 23.7.96 um 10 Uhr als Löwe auf diese Welt, wog satte viereinhalb Kilo, mit der Nabelschnur um den Kopf, ja so eilig hatte er es. Er liebte das  Leben, besonders die Geborgenheit bei seiner Mama. Er nuckelte den ganzen Tag und saugte alles leer. Er kam vier Jahre jede Nacht zu uns ins Bett, er war unser Kuschelfranz. Kindergarten wollte er nicht, er wollte in der Natur sein, Bäume klettern, Baumhaus bauen, mit seinen Tieren herumtoben. Schule gehen wollte er nicht. Er sah aus den Fenster und war mit den Gedanken ganz wo anders. Die Lehrer hatten es nicht leicht, aber ich glaube sie liebten ihn trotzdem. Er hatte immer und überall Freunde, er war jeden Tag fröhlich und lachte. Er hatte aber auch Glück, war eingeklemmt hinter einem elektrischen Tor, mit den Fingern zwischen die Räder eines Skateboards geraten, flog mit hoher Geschwindigkeit vom Karussell und vieles mehr. Er forderte aber das Glück auch heraus, er baute Türme um hoch zu springen, baute Rampen um weit zu fliegen. Ja so war er. Als Junge wollte er immer Pilot werden, er liebte die Freiheit.

Seine Augen leuchteten immer wenn der erste Schnee fiel, ja da stand er immer am Fenster und sagte, Papa schneit es morgen auch noch, denn er konnte nicht genug davon bekommen, er war den ganzen Tag im Freien und baute Rodelbahnen und Schneemänner, ja er liebte die Freiheit.  Schule, nein Schule war nicht sein Ding, viel zu eng, lesen, nein viel zu ruhig, aber mit den Klassenfreunden Witze machen, Sachen tun die man nicht machen dürfte, ja da war er dabei. Immer in der Mitte und als Erster, nur bei Sport, da gefiel es ihm, laufen, rennen, Fußballspielen, ja da war er in seinem Element. Eishockey spielen liebte er über alles, da haben wir die schönste Zeit miteinander erlebt. Ich begleitete ihn immer und überall, ich war sein größter Fan und ich war stolz auf ihn, aber auch er auf mich. Ja er strahlte immer Freude aus und übertrug das auf andere, sie mochten Franz wegen seiner Freude, überall wo er hinging nahm er diese Freude mit und verteilte sie, deshalb liebten wir ihn so, aber auch seine Freunde.

Sein größter Feind war Sauberkeit und Ordnung, mit denen ist er nicht zurecht gekommen, er verschob es immer auf später.

Die Pubertät,  da  sagte er mal zu mir, ich hasse diese Pubertät, das bin ja nicht mehr ich. Aber er hat es dann eingesehen, wofür diese da ist und hat es auch in vollen Zügen genossen, wenn die Mädchen in ansahen und umschwärmten. Ich glaube er war ein guter Zuhörer und auch ein guter Ratgeber bei den Mädels. Mir erzählte er natürlich nichts mehr, war auch gut so, denn ab nun sollte er auch diesen Weg alleine machen. Ich konnte ihm nur mehr mit Rat und Tat zur Seite stehen. Um Vollkommen zu sein in diesem Alter braucht man natürlich einen Scooter und den Führerschein. Wenn er sonst nie gelernt hat, für den Führerschein hat er sich ins Zeug gelegt und Tag und Nacht gelernt und auch geschafft was er wollte. An diesem Tag sagte er mir, jetzt verändert sich sein Leben, er ist frei. Voller Stolz fuhr er mit diesen Scooter und die Freude konnte man ihm ansehen. Ja er war froh, frei zu sein. Am 24.8. um 18.10 endete sein Leben, ja von dem Moment an ist er frei. Er war noch bei seinen Freunden, die ihm alles bedeuteten, über die er nie ein schlechtes Wort verloren hatte, die er überalles geliebt hatte und wo er glücklich war.

Du wirst uns fehlen Franz

 

  

 

  


Mein Leben ohne Franz

Es ist nichts mehr wie es einmal war. Ich stehe da und stelle fest, die Erde dreht sich weiter als ob nichts gewesen wäre. Ich aber stehe am Rande und weiß nicht wo ich hin soll, am liebsten würde ich sie anhalten, oder gar zurückdrehen und alles ungeschehen machen.  Ich habe zwar akzeptiert dass für ihn der Zeitpunkt gekommen ist, wie für jeden von uns einmal der Zeitpunkt kommen wird, aber das ändert nichts daran, dass er mir fehlt. Ich denke ständig an ihn, ob es ihm wohl  gut geht? Am Morgen wenn ich aufwache, der erste Gedanke geht an Franz, da braucht man schon sehr viel Kraft den Tag zu beginnen. Es wartet sehr viel Arbeit, man denkt dann wofür oder weshalb, die Tränen fließen aus den Augen, man sieht die Welt nicht mehr klar. Es muss weitergehen, ich glaube  Franz gibt mir die Kraft jeden neuen Tag zu Ende zu bringen. Es gibt Momente da vergießt man wieder, dass er nicht mehr da ist und es ist wie normal, aber nur für kurze Zeit und plötzlich wird einem wieder Bewusst, Franz ist tot, das ist der schlimmste Augenblick. Er kommt nie mehr wieder, da schmerzt es am meisten und ich beginn wieder zu weinen. Zu Mittag bleibt sein Stuhl leer, es ist unheimlich ruhig. Es ist nichts mehr wie es war. Kein“ Papa rufen mehr“, kein“ gute Nacht Papa“ m

Franz Josef Kager
Geboren am 23.07.1996
Gestorben am 24.08.2010

14.056 1.289 119

Zurueck zur Gedenkstaette Erstellt am 27.03.2011,
Erstellt von hanspeter kager

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