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Dezember 2009:

Meine Mutter rief mich morgens früh an.

"Opa ist seit gestern Mittag verschwunden. Wir haben ihn bis in die Nacht mit Polizei und Bluthunden gesucht. Wir suchen heute weiter. Mach dir keine Gedanken... wir finden ihn."

Ich fuhr sofort zu meiner Oma wo die Familie versammelt war. Unterwegs schwirrten Hubschrauber über mir, sie suchten ein nahe gelegenes Waldstück ab, dort war auch die Feuerwehr mit den Bluthunden. Bei Oma war die Kriminalpolizei, man ging erstmal von einem Verbrechen aus. Sie erstellten ein Profil von meinem Opa, schickten es an die örtliche Presse und an die örtlichen Radiosender. Überall hörte man die Suchanzeige meines Opas. Es war so unwirklich und so furchtbar. Bluthunde hatten eine Spur, auch wenn diese für uns keinerlei Sinn ergab. Die Polizei und Feuerwehr spezialisierten sich auf diese Spur, suchten dort. Wir selbst suchten woanders. Dort wo er zuletzt gesehen wurde. Man wusste das er eine Baumwolltasche mit sich trug. Und diese fanden wir auch. Man sah nur die Rückseite, sie lag im Acker, verschmutzt und ein wenig angefroren. Wir riefen sofort die Kriminalpolizei an, diese kam mit der Feuerwehr innheralb kürzester Zeit, sie sicherten die Tasche und als wir das Logo erkannten war ganz klar das diese von meinem Opa stammte. Nach einer halben Stunden ca. fanden sie ihn. Die Feuerwehr kam aufgeregt auf uns zu. Stimmengewirr.

"Wir haben ihn! Wir haben ihn!"

Meine Mutter fiel mir in die Arme, vor Erleichterung.

Keine Minute später wieder Stimmengewirr.

"Er ist tot. Bitte fahren Sie jetzt nach Hause, Sie können hier nicht bleiben."

Wir fuhren benebelt zu Oma. Saßen in der Küche am Tisch, stellenweise aber auch dichtgedrängt an der Heizung um uns aufzuwärmen. Es war bitter kalt.

Mein Opa lebte allein, er wollte keinerlei Kontakt mehr zu der Familie. Schlimm Altersstarsinnig. Er wollte wohl an diesem Tag einkaufen gehen. Ihm war wohl vorher nicht gut, so dass er die Tasche auf dem Acker verlor. Vermutlich war er da schon eher stolpernd unterwegs. Ein paar hundert Meter weiter ist er wohl gestolpert. Mit dem Gesicht zum Boden. Er ist dort erfroren...

Der Tag der Beerdigung war der kälteste Tag den ich je erlebt habe. Physisch wie auch psychisch.

 

 

Opa K.
Geboren am 22.11.1930
Gestorben am 17.12.2009

6.019 14 0

Zurueck zur Gedenkstaette Erstellt am 30.01.2013,
Erstellt von Carina B.

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